Die Dyskalkulie, auch Rechenschwäche genannt, ist eine Entwicklungsverzögerung des mathematischen Denkens und liegt vor, wenn es sich um eine beständige Minderleistung im mathematischen Grundlagenbereich wie dem Zahlen-/Mengenbegriff, den Grundrechenarten oder dem Dezimalsystem handelt.
Schwierigkeiten, Mengen einzuschätzen, zu vergleichen oder zu sortieren. Die Fähigkeit, Gegenstände abzuzählen oder Mengenbilder gesprochenen Zahlwörtern zuzuordnen, ist eingeschränkt. Erstes anschauliches Rechnen mit Gegenständen fällt schwer. Später werden im Hunderter- und Tausender-Zahlenraum die Stellenwerte vertauscht oder verdreht. Das Rechnen mit Maßeinheiten wie Geld, Gewichten oder Längenmaßen bereitet große Schwierigkeiten. Die Kinder kommen lange nicht ohne Zählhilfen wie Finger, Stifte, Steine etc. aus, da sie nachhaltig beim Abzählen bleiben. Zahlen sind inhaltsleere Symbole, die wie bei einem Zahlen-Alphabet herauf und herunter gezählt werden. Besondere Schwierigkeiten bereiten Zehner-Übergänge sowie der Wechsel zwischen den Rechenarten. Die Zerlegung von Zahlen, Platzhalter-Aufgaben oder Umkehr-Operationen werden nicht verstanden und willkürlich gelöst. Im Bereich der Text- und Sachaufgaben finden die Kinder keinen Zugang zur Umsetzung des Textes in Rechenaufgaben, weil sie schon beim Durchschauen der Aufgabenstellung scheitern. Üben bringt nicht den gewünschten Erfolg, da das Kind über die Kenntnisse, die es einüben könnte, nicht verfügt. Eine detaillierte Diagnostik des vorhandenen Wissens zeigt die Stelle auf, an der das Kind bereits nicht mehr auf die Inhalte der Mathematik zurückgreifen konnte. Die Mathematik baut Stufe für Stufe auf, so dass auf die Stufe zurückgegangen werden muss, auf der das Kind stehengeblieben ist. So gesehen bedeutet „Üben“ einen belastenden Kraftakt, der den Familienfrieden ernsthaft gefährdet und nicht zum Erfolg führen kann. Rechenschwache Kinder benötigen individuelle Hilfe.
Die Lerntherapie richtet sich nach den individuell ausgeprägten Eigenarten und Störungen des Lernprozesses sowie der subjektiven Verarbeitung der Leistungsschwäche. Als Grundlage dient dabei die Schaffung eines begründeten und wachsenden Vertrauens der Schüler/innen in ihre Fähigkeiten und Stärken. Dafür erarbeitet der Therapeut zusammen mit dem Kind und seinen Bezugspersonen Lösungswege, die aus ihrer Situation herausführen. Ziel ist es zunächst, die sekundäre Symptomatik soweit abzubauen, dass das Kind in der Lage ist, sich dem Schreiben/Lesen lernen wieder zu nähern. Dazu sind die Schaffung eines Vertrauensverhältnisses, einer Atmosphäre der Annahme unabhängig von Ergebnissen der Leistung sowie die sachliche Beschäftigung mit den Defiziten nötig.
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PRAXIS FÜR LERNTHERAPIE
ANDREAS BURRE
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